Eine Appenzeller Firmengeschichte

Was 1933 mit dem Ehepaar Schmidiger und einer einfachen Getränkeabfüllerei im alten Kurhaus im Gontenbad begann, ist heute ein Unternehmen mit siebzig Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Wasser ist seit jeher eine der wertvollsten Ressourcen des Appenzellerlands. Von diesem Reichtum zeugen die zahlreichen Quellen und Bäche. Viele Ortsnamen wie Wasserauen, Weissbad, Jakobsbad und Gontenbad weisen auf die Heilbäder-Tradition der Region hin.

Im 18. und 19. Jahrhundert wurde das quellenreiche Voralpengebiet für seine Bade- und Molkekuren bis weit über die Schweizer Grenze hinaus bekannt. Dank dem kostbaren Mineralwasser, das am Rand des Gontner Hochmoors zutage tritt, schrieb auch das Gontebad ein Kapitel Appenzeller Kurgeschichte. 1576 wurde der kleine Weiler bei Appenzell erstmals als Badeort erwähnt. Um 1740 beschrieb ihn die "Neue Appenzeller Chronik" als berühmtestes Bad in Innerrhoden. Nach dem Rückgang des Fremdenverkehrs begannen Josef und Hedwig Schmidiger um 1930 Mineralwasser aus der eigenen Quelle in Flaschen abzufüllen. Zu einer Zeit, als der Genuss von Tafelwasser noch ein seltener Luxus war, erwiesen sich die Grosseltern der heutigen Firmeninhaberin als Pioniere. Sie tüftelten Rezepte für Limonaden und Liköre aus, mit denen sie sich auf dem regionalen Markt etablierten. Dreissig Jahre später übernahmen Tochter Rita und ihr Mann Josef Manser die Mineralquelle Gontenbad.

1999 übernahm Gabriela Manser den Familienbetrieb in dritter Generation. Dank Investitionen in moderne Produktionsanlagen, der Entwicklung neuer Geschäftszweige wie die Goba Manufaktur und mit einzigartigen Produkten wie Flauder und Flauder iisfee hat sich die Goba AG als KMU einen festen Platz unter den Getränkeherstellern erobert.

Seit Beginn 2022 ist Goba Teil der F. G. Pfister Stiftung. Der Stiftungszweck und die ethischen Prinzipien der Goba passen wunderbar zusammen – und so gelang es eine stabile Nachfolgeregelung für die Goba zu finden. Gabriela Manser bleibt weiterhin mit 10% beteiligt und steht dem Verwaltungsrat als Präsidentin vor. Bis Ende 2022 führte sie die Geschäfte als Co-CEO zusammen mit Kurt Widmer weiter und trat wie geplant Ende Jahr von der operativen Leitung zurück.

Mit Beginn des Jahres 2023 trägt die Geschäftsleitung, bestehend aus Kurt Widmer (Verkauf / Marketing / Logistik und Vorsitzender der GL), Silvia Wetli (HR / Service / IT) und Roland Wehrli (Innovation / Produktion) die operative Gesamtverantwortung. Gabriela Manser bleibt Verwaltungsratspräsidentin und engagiert sich in Innovations- und Kulturthemen im Bereich Innovation / Produktion.

Goba Festival 2019

Die Idee

Im Frühjahr 2018 versammelte sich eine bunt zusammengewürfelte Schar an einem grossen Tisch in der Goba im Bühler. Es wurde eifrig diskutiert, die Ideen sprudelten. Der Grund? Ein Festjahr stand vor der Türe, denn die neuen Räume im Gontenbad sollen gebührend eingeweiht werden, Gabriela feiert 20 Jahre Jubiläum und die Goba kommt in das 90. Jahr.

Schnell waren viele Ideen skizziert und ein OK wurde ins Leben gerufen. Es gab viel zu tun, denn das Goba Festival sollte vom 4.-11. Mai 2019 dauern – sage und schreibe zehn Tage!

Der Startschuss

Der Startschuss gelang mit einem herrlichen Mitarbeiter-Abend, auf den unser VIP-Abend für Nachbarn, Aktionäre, Regierungsvertretern, Freunde der Goba u.a.m. folgte. Dies waren zwei wunderbare Abende mit feinem Essen von Pfefferbeere, umrahmt von mystischen Tänzen von Les Papillons und einem bezaubernden Märchen von Gabriela. Wir fühlten uns wie in einer anderen Welt.

Das Essen war eine riesengrosse Wundertüte voller Überraschungen: Angefangen bei der Menükarte, die nicht einfach auf dem Tisch platziert wurde. Sie musste mit einem «Füüzüngli» entzündet werden. Und boom, das Kärtli ist uns entgegengeflogen. Die Suppe wurde in einem PET-Rohling serviert. Der nächste Gang war umhüllt von flüssigem Stickstoff. Es dampfte wie aus einer heissen Quelle. Nach einem bunten und feinen Hauptgang beschloss ein sensationelles Dessert den Abend. In kleine Portionen angerichtet und auf Spiessli befestigt, schwebte dieses auf zwei Meter langen Brettern in den Saal. Für jeden Geschmack etwas dabei: vom Manzoni-Praline, über die Ewigi-Liebi-Meringue, zur Amicero-Tarte und noch einges mehr.

Tag der offenen Tür

Am Samstag, 4. und Sonntag 5. Mai öffneten wir die Türen für die Öffentlichkeit. Zahlreiche Interessierte strömten durch die Produktion, das Büro- & Denkhaus, durch die Foodmeile, probierten unser Mineralwasser frisch ab der Quelle, versuchten sich an einem Geschmackstest, mischten ihr eigenes Kräutersalz oder lauschten den verschiedenen Musikformationen im Flauder Café. Auch die jungen Besucher*innen haben wir nicht vergessen. Milli und ihre Band hat sie verflaudert. Glückliche Gesichter machten sich am Abend auf den Heimweg. Und auch das Goba-Team war am Ende des Tages glücklich und zufrieden – wenn auch etwas müde. Diese zwei Tage der offenen Türen waren uns eine Freude, und der Aufwand hat sich mehr als gelohnt.

Gedankenspaziergang, Yoga und mehr

Während der ganzen Folgewoche fanden zahlreiche weitere Veranstaltungen statt, welche neugierige Gäste zu uns ins Gontenbad lockten. Sei es für eine Yogastunde, eine spannende Führung, für einen Vortrag über Mineralwasser oder über Kräuter oder über Sagen zur Wasserwelt in Innerrhoden. Manche wollten mehr etwas über neuen Generationen-Bau der Goba wissen oder sich an einem poetischen Gedankenspaziergang beteiligen. So machte sich manch einer mit Gabriela Manser und Flurin Rade auf den Weg durch das Gontner Hochmoor.

Gaumenfreuden

Auch für hungrige Mägen war stets gesorgt: Pfefferbeere sorgte für feine Brote, Hot Dogs, Kräutersuppe, geschmackvolle Desserts und andere Köstlichkeiten. Unser Seppli, ein rollender Barwagen (ehemals ein Pferdeanhänger) wurde gebührend eingeweiht. Die Barkeeper zauberten wunderbare Drinks für unsere Gäste und nach einem strengen Tag gab es auch für die Mitarbeitenden ein feines Feierabendbier. Ganz speziell war unser Seppli für die täglichen Maiandacht-Besucher in der Grotte im Gontenbad. So gönnten sich im Anschluss an die Andacht die einen und anderen ein feines Getränk bei unserem Seppli. Sie meinten, dass dieses Ereignis in die Geschichte eingehen wird. Dies wird wohl auch so sein, wenn wir das Strahlen in ihren Augen richtig gedeutet haben.

Lindy Hop Soirée

Am Freitagabend, 10. Mai stand Lindy Hop auf dem Programm. Ein Paartanz aus den USA, welcher zu Swingmusik getanzt wird. Unter der Leitung der Sitterbugs aus St. Gallen wurden alle Tänzerinnen und Tänzer in die Kunst des Lindy Hops eingeführt. Das Gelernte konnte anschliessend zu den Rhythmen der Coniglio Connection gleich ausprobiert werden. Es wurde eifrig getanzt und gelacht.

Der krönende Abschluss

Nach einer kurzen Nacht ging es am Samstag, 11. Mai Schlag auf Schlag weiter. Das grosse Musikfestival Viva con Agua war der krönende Abschluss vom einmaligen Goba Festival. Am Nachmittag haben wir zusammen mit Viva con Agua ein kunterbuntes Familienprogramm auf die Beine gestellt. Die Kinder lernten spielerisch viel zum Thema Wasser oder sie bemalten zusammen mit Drü Egg eine 2x4 Meter grosse Wand in unserer Produktionshalle.

Ab 18 Uhr dröhnten dann die Bässe durch unsere Produktionshalle. Ayu, Panda Lux und Dabu Fantastic standen auf der Goba Festival Bühne und begeisterten das Publikum. Das Konzert war restlos ausverkauft und die gesamten Ticketeinnahmen wurden in Wasserprojekte von Viva con Agua investiert.

Ein Blick zurück

Zehn einzigartige Festival Tage sind vorbei. Es war einfach ein Erlebnis! Die vielen strahlenden Gesichter, die netten Worte, Komplimente und schönen Gespräche werden uns noch lange in bester Erinnerung bleiben. Es war eine bezaubernde, aussergewöhnliche Woche für uns alle. Und nicht zu vergessen: daneben ging der Alltag ganz normal weiter.

Ein riesengrosses Dankeschön allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Helferinnen und Besucherinnen ohne euch wäre es nie so schön und einmalig gewesen. Und wer weiss, vielleicht gibt es ja irgendwann ein Goba Festival 2.0.

Bis bald bei uns in der Goba
Das Goba Team

Zeitstrahl

1576

Die Quelle wird erstmals urkundlich erwähnt.

1929

Josef Schmidiger kauft das Kurhaus. Im Sommer herrscht dort reger Kurbetrieb mit zwei Orchestern im Park und im Chalet, bis in den 30er Jahren der Fremdenverkehr massiv einbricht.

1933

Josef Schmidiger verkauft das Kurhaus an die Stiftung für das Alter. Er sichert sich die Quellrechte, baut das Mineralwassergeschäft auf und gründet die Getränkefirma. Bald schon hat er die erste Limonade, das Citro, im Sortiment.

1935

Josef Schmidiger entwickelt mit einem Apotheker die Rezeptur vom Alpstein Bitter. Ein Klassiker bis heute.
Hedwig Schmidiger, seine Frau, kreiert die ersten Liköre wie den Eier-Cognac, Crème de Kirsch und Mocca.

1956

Tochter Rita und Schwiegersohn Josef Manser-Schmidiger übernehmen die leitenden Aufgaben im Familienbetrieb.

1963

Einbau einer neuen Abfüllstrasse mit einer Stundenleistung von 2500 Flaschen.

Die Goba ist seit Beginn der Olma mit einem Messestand dabei.

1999

Nachfolgeregelung in der Familie Manser: Gabriela Manser übernimmt die Leitung des Unternehmens mit acht Mitarbeiter/innen sowie das gesamte Aktienkapital.

2002

Flauder entpuppt sich zum Zauberwort und beflügelt seither die Welt.

2003

Gabriela Manser erhöht das Aktienkapital und gewinnt das Vertrauen von rund vierzig Aktionär/innen. Vier externe Verwaltungsrät/innen mit Gabriela Manser als Präsidentin bilden den neuen Verwaltungsrat.

2004

Neubau mit vollautomatischer Produktionsanlage mit einer Stundenleistung von 10000 Flaschen.

Einführung von PET-Gebinden.

2009

Die Planung für den nächsten Bauschritt wird gestartet. Das Projekt mit der Erweiterung der Produktion und dem Neubau des Bürohauses konnte nach einem komplexen Planungsprozess 2018 realisiert werden.

2013

Neue Firmenbezeichnung:
Goba AG, Mineralquelle und Manufaktur

2014

Eröffnung Flauderei, dem Erlebnisladen im Dorfkern von Appenzell.

Eröffnung Goba Manufaktur am Standort Bühler.

2016

Inbetriebnahme des neuen Reservoirs
"Hier fliesst unsere Quelle, hier schlägt unser Herz".

2018

Fertigstellung des Erweiterungsbaus sowie Büro- und Denkhaus mit Laden.

2019

Zehntägiges Goba Festival zur Einweihung der neuen Bauten und den Jubiläen 20 Jahre Gabriela Manser und 90 Jahre Goba.

2020

Der "Goldener Schemel", eine Auszeichnung des Schweizerischen Heimatschutzes (SG/AI), wird für das mehrschichtige Baukonzept an die Bauherrin Gabriela Manser verliehen.

2021

Einführung des Goba-Donuts nach Kate Raworth.

2022

Zu Beginn des Jahres wird Goba Teil der F. G. Pfister Stiftung. Gabriela Manser bleibt weiterhin mit 10% beteiligt, amtet als Verwaltungsratspräsidentin und führt bis Ende des Jahres die Geschäfte als Co-CEO zusammen mit Kurt Widmer weiter.

Die Geschäftsleitung führt die Goba in die nächste Generation.

2023

Die dreiköpfige Geschäftsleitung mit Roland Wehrli, Silvia Wetli und Kurt Widmer (von links) übernimmt die operative Gesamtverantwortung.

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